Kompass-Newsletter Nr. 26 – April 2014

+++ Mitmachen bei der transnationalen Mobilisierung: „Marsch für Freiheit“ ab 18. Mai in Strassburg, Aktionstage ab 20. Juni in Brüssel +++ vorher ab 15.5.: Internationale Mai-Aktionstage von Blockupy +++ „Boza“ in Melilla +++ Kämpfe gegen Dublin II/III +++ regionale Aufrufe und Protestaktionen im April +++ BuKo 36 Ende Mai in Leipzig +++ Karawane-Zeitung und die Broschüre „Rückkehr nach Lesbos“ +++

Liebe Freundinnen und Freunde!
Am vergangenen Wochenende haben sich in Brüssel zum mittlerweile fünften Mal selbstorganisierte Gruppen von Refugees und Sans Papiers sowie UnterstützerInnen aus Belgien, Frankreich, Niederlande, Italien und Deutschland getroffen, um den transnationalen „Marsch für Freiheit“ von Strassburg nach Brüssel mit anschließender Aktionswoche in der Hauptstadt der EU vorzubereiten. Die Eckdaten sind nun klar: Am 18. Mai geht es los mit einer ersten Grenzüberschreitung von Kehl nach Strassburg, weitere Aktionsorte werden Saarbrücken, Schengen(!), Luxemburg und drei weitere Grenzen sein, bevor der Marsch am 20. Juni in Brüssel mit einer ersten Welcome-Demonstration empfangen wird. Für die anschließende Aktionswoche sind vielfältige Proteste gegen die Verantwortlichen und Profiteure des EU-Grenzregime in Planung, am Donnerstag, dem 26. Juni, soll zum ersten Gipfeltag der EU-Innenminister eine Großkundgebung und zentrale Demonstration organisiert werden. Unten finden sich weitere Informationen und alle Gruppen und Initiativen, die nicht die gesamten sechs Wochen teilnehmen können, sind aufgefordert, sich zumindest an Teilstrecken des Marsches zu beteiligen sowie nach Brüssel zu kommen. Und: mit zu mobilisieren, Material zu verteilen, Geld zu sammeln (Kontonummer unten)!

SPAIN-MOROCCO-IMMIGRATION

„Boza!“ – Grenzanlagen um Melilla, März 2014

Der Marsch und die Aktionstage fallen nicht zufällig in einen Frühsommer, der bezüglich der „Movements of Migration“, der sozialen und politischen Kämpfe von Flüchtlingen und MigrantInnen, regelrecht „historische Bedeutung“ erlangen kann. Denn es hat eine neue Dimension, was sich in den vergangenen Wochen an den EU-Außengrenzen abspielt. Tausende sind in Sizilien angelandet, nachdem sie von der italienischen Marine aufgegriffen oder gerettet wurden. Niemals waren es mehr zu dieser Jahreszeit.
Auch in der Ägäis kommen täglich mehr und mehr Boatpeople an und am eindringlichsten zeigen die anhaltenden Massenanstürme auf die Zäune der spanischen Enklaven Ceuta und Melilla in Marokko, welche Dynamik der „Mut der Verzweiflung“ gewinnen kann. „Boza“ lautet der in den Wäldern rund um die Zäune kreierte Triumpfruf, wenn es eine neue Gruppe geschafft hat und wie es der einminütige Filmclip zum 18. März – als die Rekordzahl von 500 MigrantInnen den Zaun überwunden hat – in ergreifenden Bildern dokumentiert: http://www.youtube.com/watch?v=HDDJzclnzXA

17.3.demo.-frankfurt

Demonstration in Frankfurt/M. am 17.3.2014

Gleichzeitig demonstrieren Tausende in Amsterdam und Paris – wie am 22.3. zum Tag gegen Rassismus – gegen das innere EU-Grenzregime, in Deutschland brechen an zahlreichen Orten – und wie aktuell in Eisenhüttenstadt, Osnabrück, Frankfurt oder Hanau – Kämpfe gegen die Dublin II/III- Abschiebungen auf. Insofern können wir den Schlusssatz aus dem letzten Newsletter nochmals wiederholen: Von den Außengrenzen der EU bis in ihre Metropolen, die Welle migrantischer Kämpfe geht weiter und der Marsch nach Brüssel könnte zum transnationalen Bündelungspunkt werden, um diesen Zyklus weiter zu verdichten. In diesem Sinne: Join the March to Brussels!

In eigener Sache: Die Kompass-Crew sucht Verstärkung! Wir suchen noch Menschen, die gerne an der Zusammenstellung und den Inhalten des Newsletters mitarbeiten wollen. Zudem ist es unser Ziel, den Newsletter zukünftig mehrsprachig zu veröffentlichen, wer sich also vorstellen kann, einmal im Monat die Texte zu übersetzen möchte sich über unsere Kontaktadresse melden.

mit besten Grüßen,
die Kompass-Crew

Hier gehts zum Antira-Kompass Nr. 26 (pdf)