Infomobile Greece

Ein Wohnmobil ausgestattet mit Informationsmaterial tourt seit Anfang August 2009 durch Griechenland. Nach seiner ersten Fahrt von Hamburg über Flüchtlingslager in Österreich und Ungarn, den Weg „rückwärts“ über Serbien und Bulgarien in die Evros-Region im Norden Griechenlands, hat es die Noborderaktivitäten auf Lesbos begleitet. Eine nächste Tour führte durch Athen, wo viele Flüchtlinge stranden, auf dem Weg nach Europa und oftmals auch nach der Abschiebung aus anderen europäischen Ländern. Und nach Igoumenitsa und Patras, die beiden großen griechischen Fährhäfen Richtung Italien. An diesen verschiedenen Hotspots in Griechenland wird es auch im kommenden Jahr immer wieder auftauchen.

Das Infomobil konzentriert sich auf die Bedürfnisse der Flüchtlinge im Transit und auf ihre Stimmen. Es ist ein selbstorganisierter Raum für Kommunikation, Begegnung und Informationsaustausch. Es sammelt Informationen „von unten“: es sind die Stimmen der MigrantInnen selbst, denen es Gehör verschaffen soll. AktivistInnen (und JournalistInnen) dokumentieren die Situation an den verschiedenen Brennpunkten und vermitteln Zugang zu nützlichen Informationen und Kontakte zu Unterstützungsgruppen und AnwältInnen. Das Infomobil versucht zugleich die unterschiedlichen lokalen, griechenlandweiten und europäischen Kämpfe, Initiativen und Kampagnen miteinander zu verlinken und die Realität aus der Perspektive der Flüchtlinge zu dokumentieren.
Das Infomobil kann:

dot Öffentlichkeit für migrantische Kämpfe schaffen und ihnen Zugang zu Medien ermöglichen. Ihre eigenen Internet-Medien wie die vielfältigen Blogs (wie arrow http://schengendangle.jogspace.net und arrow http://birdsofimmigrants.jogspace.net) sollen gestärkt und verbreitet werden. Informationen sollen auf alternativen Medien verbreitet werden wie Indymedia, Mailinglisten von migrantischen Communities und Solidaritätsnetzwerken, vieles findet sich auf dem Blog arrow http://w2eu.net
dot Konkrete Informationen verbreiten, verbunden mit der Plattform arrow http://w2eu.info um über die Situation in den Zielländern zu informieren und Kontakte zu vermitteln
dot Kontakte mit RechtsanwältInnen vermitteln, die in konkreten Fällen Präzedenzfälle schaffen können. Auf Dauer benötigt es einen Rechtshilfefonds.
dot Einzelne Fälle dokumentieren, um zu ermöglichen Dublin II-Abschiebungen nach Griechenland zu verhindern und dieses europäische Abkommen konkret in Frage zu stellen.

Das Infomobil ist ein Knotenpunkt für Information und schafft Öffentlichkeit in alle Richtungen und ermöglicht Begegnungen.