kein mensch ist illegal (kmii), 1997 mit einem gleichnamigen Aufruf als antirassistisches Netzwerk gegründet, war zunächst auf die Zusammenführung eines breiteren Spektrums angelegt. Doch schon ziemlich bald fungierte kmii vor allem als neue Klammer der antirassistisch-autonomen Linken, die sich bereits seit 1992 in „antirassistischen Bundestreffen“ koordiniert, aber zunehmend an Dynamik und Beteiligung verloren hatte. Mit der „Erfindung der Noborder-Camps“ und durch die Deportation-Class-Kampagne wurde kmii in den Folgejahren zu einer überregionalen Vernetzung mit offensivem und öffentlichkeitswirksamen Logo und zum Motor verstärkter internationaler Kontakte (Noborder-Netzwerk). Bis 2004 gab es halbjährliche Bundestreffen bzw. antirassistische Foren, danach löste sich diese Struktur aber zunehmend auf. Der Slogan hat sich dennoch immer weiter verbreitet und entscheidend zur Entkriminalisierung beigetragen. Lokale kmii-Gruppen spielen in unterschiedlichen Kampagnen weiter eine wichtige Rolle, auch die Mailingliste „coyote“ besteht bis heute als wesentliches Austauschmedium der antirassistischen Linken fort. kmii-Gruppen sind aktuell an mehreren Außengrenzenprojekten und auch bei Welcome to Europe beteiligt.