Kompass-Newsletter Nr. 31 – September 2014

+++ Von Mare Nostrum zu Frontex Plus +++ „Watch The Med Alarm Phone“ in Vorbereitung +++ vom 1.-5.10. in Jena: 20 Jahre Voice Refugee Forum +++ 12.-14.9. in Hamburg: Europa der Kommenden +++ 20./21.9. in München: Bundesweites Treffen zu EU-Arbeitsmigration +++ Blockupy-Treffen in Frankfurt (14.9.) und in Brüssel (26.9.) +++ Rückblick August: w2eu und JoG auf Lesbos +++ Vorankündigung Oktober: Ba-Wü-AntiRa-Konferenz in Stuttgart +++

Liebe Freundinnen und Freunde!

Über 100.000 Boatpeople sind mittlerweile über das zentrale Mittelmeer in Italien angelandet, zumeist abgefangen oder gerettet durch „Mare Nostrum“. Diese ambivalente Seerettungsoperation war wiederholt ein Thema in unserem Newsletter und unlängst wurde dazu ein Thesenpapier veröffentlicht, das wir hiermit nochmal ausdrücklich empfehlen:

http://afrique-europe-interact.net/index.php?article_id=1193&clang=0

„Frontex Plus“ heißt nun die neue Zauberformel, durch die Mare Nostrum bis Ende November abgelöst werden soll. Und dass ausgerechnet die Grenzschutzagentur Frontex – treffend als „mobiler Stacheldraht der EU“ bezeichnet – das Kommando übernehmen soll, macht deutlich, worauf die EU-Migrationspolitik abzielt: weniger Rettung und mehr Sterben-Lassen (mehr dazu unten). Umso wichtiger, dass öffentliche Kritik und praktischer Widerstand gegen das tödliche Grenzregime nicht nachlassen. Rund um den 3. Oktober, dem ersten Jahrestag der Lampedusa-„Tragödie“, sind vielfältige Aktivitäten in Planung, und besonders ambitioniert erscheint der Versuch, ab Oktober ein alternatives Alarmsystem für den Mittelmeerraum einzurichten (siehe Beitrag im Newsletter unten).

Im gleichen Zeitraum, vom 1. bis 5. Oktober findet in Jena eine Jubiläumskonferenz statt: 20 Jahre The Voice Refugee Forum. The Voice hat vor 20 Jahren die ersten Spuren des Widerstandes von Flüchtlingen in Deutschland gelegt und seitdem Erfahrungen der Selbstorganisierung verbreitet – beispielhaft seit 2000 im zivilen Ungehorsam gegen die Residenzpflicht -, ohne die die heutige Vielfalt der Kämpfe der Geflüchteten kaum denkbar wäre (im Newsletter mehr und insbesondere ein Spendenaufruf zur Durchführung der Konferenz).

Ansonsten in diesem Newsletter ein kurzer Rückblick auf das beeindruckende „Back-to-the-borders-II“-Projekt auf Lesbos im August sowie Ankündigungen zu mehreren Arbeitstreffen und Festivals. Zur weiteren Entwicklung der Proteste und Kämpfe in Berlin, Hamburg, Hannover, Rhein-Main… bitte die Links und Verweise aus den letzten Newslettern verfolgen.

mit besten Grüßen,

die Kompass-Crew

Kompass-Newsletter Nr. 31, September 2014 (pdf)